🏝️ Eine Insel, auf der die Welt noch ein bisschen heiler ist
Manchmal ruft mich mein Versicherungsmakler an und fragt ganz engagiert:
„Haben Sie schon über eine Graffiti- oder Vandalismusversicherung nachgedacht?“
Ich muss dann immer schmunzeln.
Nicht, weil ich Versicherungen grundsätzlich für unnötig halte – sie können wichtig sein.
Aber auf Spiekeroog ticken die Uhren anders.
Hier ist die Welt noch ein bisschen in Ordnung.
🚲 Verschwundene Fahrräder – und wie sie wieder auftauchen
Natürlich – auch bei uns passieren Dinge.
Wenn die Insel im Hochsommer voll ausgebucht ist und 5.000 Gäste unterwegs sind, bleibt es nicht aus, dass mal etwas kaputtgeht.
Oder dass ein Fahrrad verschwindet – manchmal von angetrunkenen Gästen, die spätabends ein Fahrrad aus einem Vorgarten oder einem Fahrradständer "ausleihen", um schneller nach Hause zu kommen.
Aber die meisten „verschwundenen“ Fahrräder tauchen am nächsten Tag wieder auf –
oft liebevoll auf nebenan.de gemeldet oder einfach irgendwo am Straßenrand abgestellt.
Manchmal gibt es kleine Blessuren, aber alles bleibt im Rahmen.
Und meistens muss man einfach nur ein bisschen Insel-Gelassenheit mitbringen.
🚪 Die Nacht, in der ich vergaß, den Laden abzuschließen
Als wir 2019 den INSELWiNKEL übernommen haben, war ich abends noch im Festland-Denken:
Immer alles kontrollieren, nichts dem Zufall überlassen – so wie ich es aus meiner Zeit bei IKEA kannte.
An einem Abend aber – nach einem langen, schönen Tag – habe ich tatsächlich vergessen, die Ladentür abzuschließen.
Am nächsten Morgen der Schreck: Tür offen!
Mein Herz raste, Bilder von Festlandszeiten schossen mir durch den Kopf.
Und dann?
Nichts war passiert.
Kein Diebstahl, kein Chaos – einfach nur Spiekeroog.
🍷 Volle Rucksäcke, volle Regale – und trotzdem keine Scherben
Auch im Laden selbst erleben wir immer wieder kleine Inselwunder:
Viele unserer Gäste tragen Rucksäcke – manchmal prall gefüllt.
Man könnte meinen, beim Umdrehen wird hintenrum eine Flasche Wein abgeräumt.
Aber: Bis jetzt ist noch nie etwas passiert.
Keine heruntergefallene Flasche, keine zerbrochenen Gläser.
Warum?
Weil wir daran glauben, dass Respekt und gegenseitige Rücksicht funktionieren – und weil wir unseren Laden so gestalten, dass man sich bewegen kann, ohne Angst zu haben, etwas umzustoßen.
Ein bisschen Vertrauen in die Menschen – und ein bisschen Platz zum Wohlfühlen – das reicht oft schon.
🧘 Ein bisschen mehr Vertrauen, ein bisschen weniger Angst
Versicherungsmakler*innen haben sicher ihre Berechtigung.
Aber manchmal tut es gut, sich daran zu erinnern:
Nicht überall auf der Welt muss man das Schlimmste erwarten.
Spiekeroog lebt von Vertrauen, Rücksicht und einem anderen Tempo.
Und darauf sind wir ziemlich stolz.
Manfred übrigens auch.
Er schläft nachts tief und fest – ganz ohne Alarmanlage und Vandalismusversicherung.
4 Kommentare
Stephanie Warnecke
Genau so lieben wir Spiekeroog. Wir haben auch schon vergessen unsere Ferienwohnung abzuschließen und nichts ist passiert.
Die Kinder gehen seitdem sie 3 bzw. 4 Jahre alt sind alleine zum Bäcker oder zur Oma oder Tante, die meist zeitgleich auf der Insel wohnen. So unbeschwert. In Köln daheim trauen wir uns das alles noch nicht, auch wo sie jetzt 6 bzw. fast 8 Jahre alt sind.
Genau so lieben wir Spiekeroog. Wir haben auch schon vergessen unsere Ferienwohnung abzuschließen und nichts ist passiert.
Die Kinder gehen seitdem sie 3 bzw. 4 Jahre alt sind alleine zum Bäcker oder zur Oma oder Tante, die meist zeitgleich auf der Insel wohnen. So unbeschwert. In Köln daheim trauen wir uns das alles noch nicht, auch wo sie jetzt 6 bzw. fast 8 Jahre alt sind.
Dorothea Honefeld
Moin,
Dankeschön für deine Beiträge, die so schöne Einblicke in euren Inselalltag geben.
Besonders gut gefällt mir eure Mittagspause! Familienleben ist so wichtig und es ist schön, dass ihr eure Prioritäten so setzt.
Freu mich schon auf eine entspannte Inselzeit Ende August.
Moin,
Dankeschön für deine Beiträge, die so schöne Einblicke in euren Inselalltag geben.
Besonders gut gefällt mir eure Mittagspause! Familienleben ist so wichtig und es ist schön, dass ihr eure Prioritäten so setzt.
Freu mich schon auf eine entspannte Inselzeit Ende August.
Werner
Moin Lisa und Andreas, die vertrauensbildenden Maßnahmen fangen für mich schon im Fährhafen Neuharlingersiel an. Bevor ich mein Auto zum Parken wegbringe, stelle ich das Gepäck “unbeaufsichtig” ohne Angst im Warteraum ab. Mach das mal in einem anderen Bahnhof auf dem Festland.
Hier fängt entspannter Urlaub für mich schon an.
Herzliche Grüße an euch drei auf der Insel.
Werner
Moin Lisa und Andreas, die vertrauensbildenden Maßnahmen fangen für mich schon im Fährhafen Neuharlingersiel an. Bevor ich mein Auto zum Parken wegbringe, stelle ich das Gepäck “unbeaufsichtig” ohne Angst im Warteraum ab. Mach das mal in einem anderen Bahnhof auf dem Festland.
Hier fängt entspannter Urlaub für mich schon an.
Herzliche Grüße an euch drei auf der Insel.
Werner
Kerstin
Moin
Und das ist gut so, dass es noch so etwas wie “heile Welt” gibt. Genau das macht Spiek für mich/uns aus
Auch dass man als Frau nachts ohne Bedenken noch draußen rumlaufen kann und sich nicht unwohl fühlt.
Wieder super schön geschrieben wie alle Blogs bisher
Danke fürs “mitnehmen”
LG Kerstin
Moin
Und das ist gut so, dass es noch so etwas wie “heile Welt” gibt. Genau das macht Spiek für mich/uns aus
Auch dass man als Frau nachts ohne Bedenken noch draußen rumlaufen kann und sich nicht unwohl fühlt.
Wieder super schön geschrieben wie alle Blogs bisher
Danke fürs “mitnehmen”
LG Kerstin